Dacia Bigster (2025): Der Fahrbericht

Nach dem enormen Erfolg des neuen Duster zündet Dacia die nächste Stufe seiner Produktoffensive: den Bigster. Erstmals wagt sich die rumänische Marke in das Revier der großen, bis zu siebensitzigen C-Segment-SUVs und greift damit direkt etablierte und deutlich teurere Modelle wie den Skoda Kodiaq an. Mit robustem Design, cleverer Technik und einem versprochenen Kampfpreis hat der Bigster, der Mitte 2025 auf den deutschen Markt kommen soll, das Zeug zum nächsten Bestseller der Marke.

Das Wichtigste in Kürze

Merkmal
Daten (Dacia Bigster, erwartet)
Status in DE
Neues Modell, Marktstart Mitte 2025
Antriebe
Mild-Hybrid, Vollhybrid, Autogas (LPG)
Leistungsspektrum
ca. 110 PS bis 140 PS
Sitzplätze
5 oder 7
Sicherheitsbewertung
Noch nicht von Euro NCAP getestet
Konkurrenten
Skoda Kodiaq, Nissan X-Trail, Kia Sorento (preislich)
Preis (geschätzt)
ab ca. 25.000 €

Design und Konzept: Ein großer Duster für die Familie

Das Außendesign: Robust und modern

Der Bigster ist im Wesentlichen ein um rund 25 cm gestreckter Duster. Er übernimmt dessen robustes und selbstbewusstes Design mit den Y-förmigen LED-Leuchten, den kantigen Radkästen und der hohen Gürtellinie. Er wirkt wie ein vollwertiges SUV und nicht wie ein günstiger Crossover.

Das Cockpit: Digital und pragmatisch

Auch der Innenraum wird sich stark am neuen Duster orientieren. Das bedeutet ein fahrerorientiertes Cockpit mit einem digitalen 7-Zoll-Tacho und einem zentralen 10,1-Zoll-Touchscreen. Wie der ADAC beim neuen Duster lobt, ist die Bedienung einfach und es gibt weiterhin physische Tasten für wichtige Funktionen. Die Materialien werden robust und pflegeleicht sein, passend zum pragmatischen Charakter der Marke.

Die erwarteten Antriebe: Hybrid, Autogas und Allrad

Der Bigster nutzt die bewährte CMF-B-Plattform der Renault-Nissan-Allianz.

Die Motorenpalette im Detail

Die Antriebe werden voraussichtlich direkt vom Duster übernommen:

  • ECO-G: Der Dreizylinder-Turbomotor mit Autogas-Betrieb (LPG) wird die preislich attraktivste Wahl sein.
  • Mild-Hybrid 130: Ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 48V-Mild-Hybrid-Technik und 130 PS.
  • Hybrid 140: Der Vollhybrid-Antrieb mit 140 PS Systemleistung für maximale Effizienz im Stadt- und Überlandverkehr.
  • Allradantrieb: Eine 4×4-Version, voraussichtlich in Kombination mit dem Mild-Hybrid, wird ebenfalls erwartet.

Preise und Positionierung: Der Angriff auf die etablierte Konkurrenz

Was wird der neue Dacia Bigster in Deutschland kosten?

Offizielle Preise gibt es noch nicht, aber Dacia-Chef Denis Le Vot hat versprochen, dass der Bigster einen „Dacia-Preis“ haben wird. Experten und Fachmagazine wie Auto Bild gehen davon aus, dass die Basisversion bei rund 25.000 € starten wird. Ein voll ausgestatteter Siebensitzer mit Hybrid und Allrad dürfte bei ca. 35.000 € liegen – immer noch weit unter der Konkurrenz.

Sicherheit im Check: Was ist von der neuen Generation zu erwarten?

Welche Assistenzsysteme werden an Bord sein?

Der Bigster wird alle von der EU vorgeschriebenen, grundlegenden Sicherheitssysteme wie einen Notbremsassistenten und einen Spurhalteassistenten serienmäßig an Bord haben.

Die erwartete Euro NCAP-Bewertung

Ein offizieller Euro NCAP-Crashtest liegt noch nicht vor. Der neue Duster, auf dem der Bigster basiert, erreichte jedoch nur eine mittelmäßige Bewertung. Es ist davon auszugehen, dass auch der Bigster hier Kompromisse eingehen wird, um den günstigen Preis zu halten. Eine Bewertung von drei bis vier Sternen ist realistisch.

Zuverlässigkeit und Garantie

Was lässt sich von der Zuverlässigkeit der CMF-B-Plattform ableiten?

Die CMF-B-Plattform ist millionenfach bewährt und kommt in Modellen wie dem Renault Clio, Captur und dem Dacia Sandero zum Einsatz. Diese Modelle schneiden im TÜV-Report und in der ADAC Pannenstatistik solide und unauffällig ab, was auf eine hohe Zuverlässigkeit der technischen Basis schließen lässt.

Die wichtigsten Konkurrenten im Vergleich

Dacia Bigster vs. Skoda Kodiaq: Preis gegen Premium-Anspruch

Der Skoda Kodiaq ist der etablierte Bestseller. Er bietet eine höhere Verarbeitungsqualität, mehr Komfort und stärkere Motoren, ist aber auch mindestens 15.000 € teurer. Der Bigster greift ihn über den unschlagbaren Preis an.

Logische Brücken: Der Bigster in der Dacia-Familie

Für wen ist der Bigster die bessere Wahl als ein Duster oder Jogger?

Der Duster ist das kompaktere und agilere SUV. Der Jogger ist der pragmatische Crossover mit dem größten Ladevolumen. Der Bigster ist die Wahl für alle, die ein „echtes“, großes SUV-Design und die Option auf sieben Sitze in einem repräsentativeren Paket als beim Jogger suchen.

Fazit: Der nächste Bestseller aus Rumänien?

Der Dacia Bigster hat das Potenzial, den Markt der Familien-SUVs aufzumischen wie kaum ein anderes Auto zuvor.

Vor- und Nachteile

Vorteile (Pros)
Nachteile (Cons)
✅ Voraussichtlich unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis
❌ Sicherheitsausstattung voraussichtlich nur auf Basis-Niveau
✅ Platz für bis zu sieben Personen
❌ Innenraummaterialien werden einfach sein
✅ Modernes und robustes SUV-Design
❌ Voraussichtlich keine starken Motoren über 140 PS
✅ Sparsame Hybrid- und LPG-Antriebe verfügbar
❌ Fahrkomfort und Geräuschdämmung nicht auf dem Niveau der Konkurrenz
✅ Option auf Allradantrieb
❌ Marke hat kein Premium-Image

Urteil des Redakteurs

Der Dacia Bigster wird ein Erfolg, daran gibt es keinen Zweifel. Er trifft den Nerv der Zeit perfekt: Er bietet das, was die meisten Familien wollen – viel Platz, SUV-Design und moderne Antriebe – zu einem Preis, den sich viele noch leisten können. Ja, man wird Kompromisse bei der Materialanmutung im Innenraum und bei der Sicherheitsausstattung eingehen müssen. Aber das Gesamtpaket ist so überzeugend, dass der Bigster das Potenzial hat, nicht nur Kunden von anderen Günstig-Marken abzuwerben, sondern auch Käufer von etablierten und deutlich teureren SUVs zum Nachdenken zu bringen. Ein sehr cleveres Auto.

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