Kia EV3 (2025) Test: Preise & Versionen

Kia demokratisiert das Premium-Design: Der neue EV3 bringt den Look des teuren Flaggschiffs EV9 und clevere Technik in die Kompaktklasse – zu einem überraschend attraktiven Preis.

Der Markt für kompakte Elektro-SUVs ist hart umkämpft, doch Kia landet mit dem EV3 für das Modelljahr 2025 einen Volltreffer. Anstatt nur ein weiteres vernünftiges E-Auto zu bauen, haben die Koreaner eine klare Mission verfolgt: die Designsprache, die Praxistauglichkeit und das „Wow-Gefühl“ ihrer teuren Oberklasse-Modelle in ein massentaugliches Format zu übertragen. Mit seinem kühnen „Baby EV9“-Look, einer klassenführenden Reichweite und einzigartigen Features wie der Vehicle-to-Load-Funktion fordert er die europäische Konkurrenz um VW, Volvo und Cupra heraus. Wir haben die neue Hoffnung für den deutschen Markt getestet.

Das Wichtigste in Kürze

Merkmal
Detail
Modell
Kia EV3
Segment
Kompaktes Elektro-SUV
Antrieb
Frontantrieb, 150 kW (204 PS)
Batterie (netto)
Standard Range: 58,3 kWh / Long Range: 81,4 kWh
Reichweite (WLTP)
bis zu 436 km (Standard) / bis zu 605 km (Long Range)
Besonderheit
„Opposites United“-Design, Vehicle-to-Load (V2L)
Ladeleistung (DC)
max. 101 kW (Standard) / max. 128 kW (Long Range)
Kofferraum
460 Liter (+ 25 Liter „Frunk“)

Design und Technik der Oberklasse zum Kompakt-Preis

Der X-Faktor des Kia EV3 ist seine Fähigkeit, Premium-Attribute zu demokratisieren. Er bietet ein Design und Features, die man normalerweise nur in deutlich teureren Fahrzeugen erwartet.

Der „Baby EV9“: Ein Design-Statement für die Masse

Das Design ist die größte Stärke des EV3. Er adaptiert die kantige, futuristische „Opposites United“-Philosophie des preisgekrönten Kia EV9. Mit seinen vertikalen Scheinwerfern, den „Star Map“-Tagfahrlichtern und der robusten, geometrischen Form sticht er aus der Masse der rundgelutschten Crossover heraus. Er sieht nicht aus wie ein Einstiegsmodell, sondern wie ein bewusst verkleinertes Luxus-SUV. Dieses selbstbewusste Design verleiht dem EV3 eine Präsenz auf der Straße, die in dieser Preisklasse einzigartig ist.

Mehr als nur Fahren: Praktische Features wie V2L und der AI Assistant

Kia hat dem EV3 clevere Technologien für den Alltag spendiert. Die wichtigste ist die Vehicle-to-Load (V2L) Funktion. Über einen Adapter kann die Fahrzeugbatterie externe Geräte wie einen Laptop, eine Kühlbox oder sogar ein E-Bike mit bis zu 3,6 kW Leistung versorgen. Das macht den EV3 zum mobilen Stromspeicher für Campingausflüge oder die Arbeit im Freien. Im Innenraum debütiert zudem der neue „Kia AI Assistant“, der auf ChatGPT basiert und eine natürliche Sprachsteuerung für Fahrzeugfunktionen und allgemeine Wissensfragen ermöglicht.

Das Interieur: Nachhaltig, geräumig und digital

Das Cockpit wird von einem fast 30 Zoll breiten Panoramadisplay dominiert, das zwei 12,3-Zoll-Bildschirme und ein separates 5,3-Zoll-Klimabedienteil vereint. Die Software ist schnell und intuitiv. Kia legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und verwendet im gesamten Innenraum recycelte Kunststoffe und Stoffe. Trotz der kompakten Außenmaße ist das Platzangebot dank der E-GMP-Plattform sehr großzügig. Ein Highlight ist die verschiebbare Mittelkonsole, deren Oberfläche sich im Stand zu einem kleinen Tisch für einen Laptop ausziehen lässt.

Reichweite, Batterie und Ladeleistung im Detail

Der EV3 wird in zwei Batteriegrößen angeboten:

  • Standard Range (58,3 kWh): Ideal für den Stadt- und Pendlerverkehr mit einer soliden WLTP-Reichweite von bis zu 436 km.
  • Long Range (81,4 kWh): Macht den EV3 mit bis zu 605 km Reichweite absolut langstreckentauglich und zu einem der reichweitenstärksten Fahrzeuge seiner Klasse.

Beide Versionen basieren auf einer 400-Volt-Architektur. Die Ladeleistung ist solide, aber nicht klassenführend. An einer DC-Schnellladesäule dauert das Aufladen von 10 auf 80 Prozent bei beiden Akkus rund 30 Minuten. Die maximale Ladeleistung beträgt 101 kW für den kleinen und 128 kW für den großen Akku.

Was kostet der Kia EV3 (2025) und welche Versionen gibt es?

Laut den im Sommer 2025 gültigen Preisinformationen für Deutschland startet der Kia EV3 sehr wettbewerbsfähig. Das Basismodell mit der 58,3-kWh-Batterie ist ab 35.990 Euro erhältlich. Die reichweitenstarke Long-Range-Version mit dem 81,4-kWh-Akku beginnt bei 41.390 Euro. Es gibt eine Basis-Ausstattungslinie sowie die sportlich designte GT-Line, die unter anderem größere Felgen, ein dynamischeres Bodykit und eine erweiterte Innenausstattung bietet.

Wie steht es um die Zuverlässigkeit und die 7-Jahre-Garantie?

Da der Kia EV3 ein brandneues Modell ist, gibt es noch keine langfristigen Daten vom TÜV-Report. Kia hat sich jedoch in den letzten Jahren einen exzellenten Ruf für hohe Zuverlässigkeit erarbeitet. Das entscheidende Kaufargument bleibt die konkurrenzlose 7-Jahre-Herstellergarantie (oder 150.000 km). Diese gilt für das gesamte Fahrzeug und schließt auch die Hochvoltbatterie mit ein (Garantie auf 70 % der ursprünglichen Kapazität), was für eine unübertroffene Sorgenfreiheit im Segment sorgt.

Sicherheit und Euro NCAP-Bewertung

Ein offizielles Euro NCAP-Ergebnis für den EV3 liegt noch nicht vor, es wird jedoch die Höchstwertung von fünf Sternen erwartet. Die Serienausstattung umfasst bereits eine Vielzahl moderner Fahrassistenzsysteme. In höheren Ausstattungsvarianten sind zudem Features wie ein Autobahnassistent (HDA 2), ein aktiver Totwinkelassistent mit Monitoranzeige und ein Querverkehrswarner verfügbar, was das Sicherheitsniveau auf das der Oberklasse hebt.

Wie schlägt sich der Kia EV3 gegen Volvo EX30 und VW ID.3?

Der Kia EV3 tritt gegen starke Konkurrenten an, hat aber exzellente Karten:

  • Volvo EX30: Der direkte Rivale, der ebenfalls auf Design und Nachhaltigkeit setzt. Der Volvo ist bei der reinen Beschleunigung stärker (besonders in der Allrad-Version), der Kia kontert jedoch mit einem deutlich größeren Platzangebot, einem größeren Kofferraum und der praktischeren V2L-Funktion.
  • VW ID.3: Der deutsche Bestseller wurde kürzlich überarbeitet, wirkt im direkten Vergleich zum EV3 aber sowohl beim Außen- als auch beim Innendesign deutlich konservativer. Der Kia bietet die höhere maximale Reichweite und das mutigere Konzept.
  • Cupra Born / Renault Mégane E-Tech: Beide sind sportlich und gut gestaltet, können aber beim Raumangebot und der Vielseitigkeit (fehlendes V2L) nicht ganz mit dem durchdachten Paket des Kia EV3 mithalten.

Weiterführende Themen und Kaufhilfen

Sie möchten die V2L-Funktion in Aktion sehen? Lesen Sie unseren Ratgeber zu den besten Camping-Gadgets für E-Autos. Um die Betriebssysteme zu vergleichen, finden Sie hier unsere Analyse der besten Infotainment-Systeme 2025.

Fazit: Testurteil und Kaufberatung

Der Kia EV3 ist mehr als nur ein weiteres kompaktes E-SUV. Er ist ein extrem gut durchdachtes, stilvolles und praktisches Gesamtpaket, das die Messlatte in seiner Klasse deutlich höher legt.

Vor- und Nachteile

Vorteile (Pro)
Nachteile (Contra)
✅ Herausragendes „Premium“-Design
❌ Ladeleistung nur im Mittelfeld
✅ Exzellente Reichweite (Long Range Version)
❌ Kein Allradantrieb verfügbar (vorerst)
✅ Sehr geräumiger und variabler Innenraum
❌ Fahrwerk klar auf Komfort ausgelegt
✅ Praktische V2L-Funktion serienmäßig
✅ Konkurrenzlose 7-Jahre-Garantie

Urteil des Redakteurs

Der Kia EV3 ist eine Kampfansage. Er beweist, dass ein erschwingliches Elektroauto nicht billig aussehen oder sich so anfühlen muss. Mit seinem Design, dem Platzangebot und den cleveren Details wie V2L bietet er ein Paket, das viele teurere Fahrzeuge in den Schatten stellt. Die Ladeleistung mag nicht rekordverdächtig sein, aber die enorme Reichweite der Long-Range-Version und die unschlagbare Garantie machen das mehr als wett. Für junge Familien und alle, die ein stilvolles und zukunftssicheres E-Auto suchen, ist der Kia EV3 derzeit die vielleicht intelligenteste Wahl auf dem deutschen Markt.

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