In der SUV-Palette von Honda klafft in Deutschland eine Lücke zwischen dem Bestseller CR-V und dem großen, aber hierzulande nicht angebotenen, dreireihigen Pilot. In Nordamerika füllt genau diese Lücke der Honda Passport: ein geräumiger, robuster, zweireihiger SUV mit serienmäßigem V6-Motor. Für das Modelljahr 2025 wurde er mit einer neuen, geländegängigeren TrailSport-Version weiter geschärft. Wir analysieren den amerikanischen Abenteurer und erklären, warum dieser interessante VW-Touareg-Konkurrent dem deutschen Markt vorenthalten wird.
Das Wichtigste in Kürze
Merkmal | Daten (Honda Passport 2025) |
Status in DE | Nicht offiziell erhältlich |
Motor | 3,5-Liter-V6-Saugmotor |
Leistung | 280 PS |
Antrieb | Allradantrieb (i-VTM4) |
Sicherheitsbewertung | Gut (IIHS) |
Konkurrenten (DE) | VW Touareg, Skoda Kodiaq |
US-Preis (Basis) | ab ca. 42.000 $ |
Das Konzept: Ein zweireihiger Pilot für mehr Abenteuer
Der Passport basiert auf der gleichen Plattform wie der größere, siebensitzige Honda Pilot, ist aber kürzer und ausschließlich als Fünfsitzer konzipiert. Das Ergebnis ist ein SUV mit riesigem Kofferraum und exzellentem Platzangebot für fünf Personen.
Das Außendesign: Kantig, robust und praktisch
Das Design des Passport ist bewusst robust und kantig gehalten. Es signalisiert Geländetauglichkeit und Nutzwert. Die hohe Bodenfreiheit, die unlackierten Kunststoff-Beplankungen und die aufrechte Statur heben ihn von den eher eleganten Crossover-Modellen ab.
Der Innenraum: Geräumig und funktional statt luxuriös
Im Innenraum setzt sich der pragmatische Ansatz fort. Das Design ist übersichtlich und funktional, die Materialien sind langlebig, aber nicht übermäßig luxuriös. Die Stärke liegt im Platzangebot: Der Kofferraum ist mit über 1.100 Litern gigantisch, und auch die Passagiere im Fond genießen eine fürstliche Beinfreiheit.
Der Antrieb: Ein klassischer V6 in einer Turbo-Welt
Was leistet der bewährte 3,5-Liter-Saugmotor?
Honda widersetzt sich dem Downsizing-Trend und stattet alle Passport-Versionen serienmäßig mit einem 3,5-Liter-V6-Saugmotor aus. Er leistet 280 PS und ist für seine seidenweiche Laufkultur und legendäre Zuverlässigkeit bekannt. Gekoppelt an eine 9-Stufen-Automatik und den intelligenten Allradantrieb i-VTM4 mit Torque Vectoring, bietet er souveräne Leistung unter allen Bedingungen.
Neu für 2025: Die TrailSport-Version für das Gelände
Die neue TrailSport-Version schärft das Offroad-Profil des Passport. Sie verfügt über ein speziell abgestimmtes Fahrwerk mit mehr Federweg, griffige All-Terrain-Reifen und einen robusten Unterfahrschutz. Damit wird der Passport zu einem noch fähigeren Begleiter für Abenteuer abseits befestigter Wege.
Preise und Ausstattungsvarianten in den USA
Was kostet der Honda Passport (2025)?
In den USA startet der Passport bei rund $42.000 USD. Die neue TrailSport-Version liegt bei ca. $45.000 USD, während das Topmodell „Black Edition“ knapp $50.000 USD kostet.
Sicherheit im Check: Die Bewertungen des IIHS
Solide, aber keine Top-Bewertung: Die Crashtest-Ergebnisse
Im Crashtest des amerikanischen Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) schneidet der Honda Passport gut ab. Er erhielt in den meisten Disziplinen die Bestnote „Good“. Für die höchste Auszeichnung „Top Safety Pick“ reichte es in den letzten Tests jedoch nicht ganz, da er im aktualisierten Seitenaufpralltest nur eine „Marginal“ (ausreichend) Bewertung erhielt. Das serienmäßige „Honda Sensing“-Paket mit allen wichtigen Assistenzsystemen wird jedoch positiv bewertet.
Zuverlässigkeit und Garantie
Was sagen US-Zuverlässigkeitsstudien wie Consumer Reports?
Honda ist ein Synonym für Zuverlässigkeit. In den renommierten Studien von Consumer Reports und J.D. Power belegt der Passport regelmäßig Spitzenplätze in seiner Klasse und wird für seine Langlebigkeit und die geringen Betriebskosten gelobt. Auch der deutsche TÜV-Report bescheinigt Honda-Modellen generell eine überdurchschnittliche Zuverlässigkeit.
Die wichtigsten Konkurrenten im Vergleich
Honda Passport vs. Hyundai Santa Fe: Zwei Wege zum robusten SUV
Der neue Hyundai Santa Fe setzt ebenfalls auf ein kantiges, robustes Design, bietet aber eine breitere Palette an Hybrid-Motoren und eine optionale dritte Sitzreihe. Der Passport kontert mit seinem souveränen V6-Motor und einem oft als dynamischer empfundenen Fahrverhalten.
Wie würde sich der Passport gegen einen VW Touareg schlagen?
Ein VW Touareg ist im Innenraum deutlich luxuriöser und technologisch fortschrittlicher. Er bietet zudem stärkere Motoren und eine höhere Anhängelast. Der Honda Passport wäre die pragmatischere, robustere und voraussichtlich deutlich zuverlässigere Alternative mit einem Fokus auf Nutzwert statt auf Premium-Luxus.
Logische Brücken: SUVS in Deutschland
Warum passt der Passport nicht ins deutsche Honda-Portfolio?
Der Passport ist zu nah am Bestseller CR-V positioniert, der in Deutschland mit seinem effizienten Hybrid-Antrieb perfekt auf die Marktanforderungen zugeschnitten ist. Ein großer SUV mit einem reinen V6-Benziner hätte es in Europa aufgrund von Verbrauchs- und Emissionsvorschriften extrem schwer.
Fazit: Ein ehrlicher Allrounder für den falschen Markt
Der Honda Passport (2025) ist ein durch und durch ehrliches und kompetentes Fahrzeug. Er kombiniert Pkw-Komfort mit riesigem Platzangebot und echten Allwetter- und Leicht-Gelände-Fähigkeiten.
Vor- und Nachteile
Vorteile (Pros) | Nachteile (Cons) |
✅ Legendäre Honda-Zuverlässigkeit und robuster V6-Motor | ❌ Kein offizieller Verkauf oder Service-Netz in Deutschland |
✅ Extrem geräumiger Innenraum und riesiger Kofferraum | ❌ Import ist teuer und kompliziert |
✅ Hoher Fahrkomfort und souveränes Handling | ❌ Sicherheitsbewertung (IIHS) nicht auf Top-Niveau |
✅ Gute Offroad-Fähigkeiten, besonders als TrailSport | ❌ Hoher Verbrauch des V6-Motors für europäische Verhältnisse |
✅ Umfangreiche Serienausstattung | ❌ Innenraum ist funktional, aber nicht sehr luxuriös |
Urteil des Redakteurs
Der Honda Passport wäre eine fantastische Ergänzung für den deutschen SUV-Markt. Er ist der perfekte Begleiter für aktive Familien, die ein geräumiges, unkompliziertes und extrem zuverlässiges Auto suchen, das sie überall hinbringt. Sein größtes Problem für Europa ist sein Herz: der durstige, aber wundervolle V6-Saugmotor. Er ist ein Relikt aus einer anderen Zeit und passt nicht mehr in unsere regulatorische Landschaft. So bleibt der Passport ein faszinierender Blick über den Atlantik auf einen der vernünftigsten Abenteuer-SUVs, die man kaufen kann – leider nur nicht bei uns.
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