GMC Canyon (2025) Test: Preise & Daten

Während der deutsche Pickup-Markt von Ford Ranger und VW Amarok dominiert wird, existiert in Nordamerika ein Segment von Premium-Midsize-Pickups, das hierzulande kaum bekannt ist. An der Spitze dieser Nische steht der GMC Canyon. Er teilt sich die technische Basis mit dem Chevrolet Colorado, positioniert sich aber klar als luxuriösere und hochwertigere Alternative. Für das Modelljahr 2025 bleibt er technisch weitgehend unverändert und bietet weiterhin eine beeindruckende Mischung aus Komfort, Technologie und extremer Offroad-Fähigkeit. Wir analysieren den „besseren Colorado“, den man bei uns nur über den Importweg bekommt.

Das Wichtigste in Kürze

Merkmal
Daten (GMC Canyon 2025)
Status in DE
Nicht offiziell erhältlich
Motor
2,7-Liter-Vierzylinder-Turbo
Leistung
310 PS
Besonderheit
Extrem geländegängige AT4X-Version
Sicherheitsbewertung
Erwartet Gut (IIHS)
Konkurrenten (DE)
Ford Ranger Raptor, VW Amarok Aventura
US-Preis (Basis)
ab ca. 40.000 $

Design und Innenraum: Mehr Premium als Pickup

Der Canyon hebt sich bewusst von seinem rustikaleren Bruder, dem Chevrolet Colorado, ab.

Das Außendesign: Wuchtig und modern

Das Design des Canyon ist aggressiv und wuchtig. Ein riesiger, hoch aufbauender Kühlergrill, schmale LED-Scheinwerfer und muskulöse Kotflügel verleihen ihm eine beeindruckende Präsenz. Er sieht teurer und exklusiver aus als die meisten anderen Midsize-Pickups.

Das Cockpit: Digital und hochwertig

Der Innenraum ist der größte Unterschied zum Chevrolet. Der Canyon bietet serienmäßig ein 11,3-Zoll-Infotainment-Display und ein digitales 8-Zoll-Fahrerdisplay (in den Top-Versionen 11 Zoll). Die Materialqualität, besonders in den Denali- und AT4X-Versionen mit Leder und Echtholz-Applikationen, ist auf dem Niveau eines Premium-SUVs und übertrifft die europäische Pickup-Konkurrenz deutlich.

Der Antrieb: Ein Turbo-Vierzylinder für alle

Was leistet der 2,7-Liter-Turbomotor?

GMC macht es einfach: Es gibt nur eine Motorisierung. Der 2,7-Liter-Vierzylinder-Turbomotor leistet in allen Canyon-Versionen satte 310 PS und liefert ein beeindruckendes, dieselartiges Drehmoment von 583 Nm. Er ist an eine 8-Stufen-Automatik gekoppelt und bietet souveräne Fahrleistungen sowohl auf der Straße als auch im Gelände.

AT4X: Der extreme Offroader für Enthusiasten

Die Top-Version AT4X ist die Antwort auf den Ford Ranger Raptor. Sie verfügt über ein um 3 Zoll höheres Fahrwerk, hochentwickelte Multimatic-DSSV-Dämpfer (bekannt aus dem Rennsport), 33-Zoll-MT-Reifen sowie sperrbare Differenziale an Vorder- und Hinterachse. Wie amerikanische Tests von Magazinen wie Car and Driver bestätigen, ist er einer der fähigsten Offroad-Pickups, die man kaufen kann.

Preise und Ausstattungsvarianten in den USA

Was kostet der GMC Canyon (2025)?

Der Premium-Anspruch spiegelt sich im Preis wider. In den USA startet der Canyon bei rund $40.000 USD für die Elevation-Version. Die Offroad-Version AT4X beginnt bei ca. $57.000 USD.

Sicherheit im Check: Die Bewertungen des IIHS

Wie sicher ist der Canyon? (Erwartete IIHS-Bewertung)

Ein offizielles Crashtest-Ergebnis vom amerikanischen IIHS für die neueste Generation des Canyon liegt noch nicht vor (Stand Juli 2025). Sein technischer Zwilling, der Chevrolet Colorado, erhielt jedoch gute Bewertungen in den meisten Kategorien. Es wird erwartet, dass der Canyon ein ähnliches, hohes Sicherheitsniveau bietet, da er serienmäßig mit dem „GMC Pro Safety“-Paket ausgestattet ist.

Zuverlässigkeit und Garantie

Was sagen US-Zuverlässigkeitsstudien zur Marke GMC?

In den umfangreichen Zuverlässigkeitsstudien von J.D. Power rangiert die Marke GMC traditionell im Mittelfeld. Die Marke gilt als solide, erreicht aber oft nicht die Spitzenwerte japanischer Hersteller. Der TÜV-Report führt GMC mangels Relevanz in Deutschland nicht.

Die wichtigsten Konkurrenten im Vergleich

GMC Canyon vs. Ford Ranger Raptor: Luxus gegen pure Performance

Der Ford Ranger Raptor ist ein kompromissloses High-Speed-Offroad-Gerät. Der GMC Canyon AT4X ist zwar ähnlich fähig, bietet aber einen deutlich luxuriöseren und komfortableren Innenraum. Er ist der Gentleman unter den Hardcore-Offroad-Pickups.

Wie würde sich der Canyon gegen einen VW Amarok schlagen?

Ein VW Amarok in der Aventura-Ausstattung ist die deutsche Interpretation eines Premium-Pickups. Er punktet mit seinem V6-Diesel. Der Canyon kontert mit einem noch hochwertigeren, moderneren Innenraum und, in der AT4X-Version, einer überlegenen Geländetechnik.

Logische Brücken: Amerikanische Pickups in Deutschland

Warum gibt es Marken wie GMC nicht in Deutschland?

General Motors hat sich aus dem europäischen Massenmarkt zurückgezogen. Die Marke GMC ist zu stark auf die nordamerikanischen Bedürfnisse (große Abmessungen, Fokus auf Benzinmotoren) zugeschnitten, als dass ein Vertrieb in der Nische des deutschen Pickup-Marktes wirtschaftlich rentabel wäre.

Fazit: Ein beeindruckender Allrounder für den falschen Markt

Der GMC Canyon (2025) ist ein extrem kompetenter und begehrenswerter Pickup, der die Lücke zwischen Arbeitstier und Luxus-SUV schließt.

Vor- und Nachteile

Vorteile (Pros)
Nachteile (Cons)
✅ Sehr hochwertiger und moderner Innenraum
❌ Kein offizieller Verkauf oder Service-Netz in Deutschland
✅ Extrem fähige Offroad-Versionen (AT4, AT4X)
❌ Import ist teuer und kompliziert
✅ Leistungsstarker und drehmomentstarker Standardmotor
❌ Kein Diesel- oder Hybridantrieb verfügbar
✅ Hoher Fahrkomfort für einen Pickup
❌ Zuverlässigkeit der Marke laut Studien nur durchschnittlich
✅ Souveränes und hochwertiges Design
❌ Hoher Verbrauch für europäische Verhältnisse zu erwarten

Urteil des Redakteurs

Wäre der GMC Canyon in Deutschland erhältlich, wäre er eine ernsthafte Bedrohung für die Top-Versionen von Ford Ranger und VW Amarok. Er bietet ein Maß an Luxus und Technologie im Innenraum, das in dieser Klasse hierzulande unerreicht ist. Besonders die AT4X-Version ist ein Traum für Offroad-Enthusiasten, die nicht auf Komfort verzichten wollen. So bleibt er ein faszinierender, aber unerreichbarer Blick auf die Spitze des amerikanischen Midsize-Pickup-Marktes – ein Fahrzeug, das beweist, dass robust und rau nicht mehr zwangsläufig zusammengehören.

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