GMC Acadia (2025) Test: Stärken & Schwächen

Auf dem deutschen Markt der großen Familien-SUVs geben Audi Q7, BMW X5 und Kia Sorento den Ton an. In Nordamerika gibt es jedoch eine Marke, die sich genau in diesem Segment als Premium-Alternative positioniert, hierzulande aber gänzlich unbekannt ist: GMC. Mit dem für 2025 komplett neu entwickelten Acadia schickt General Motors einen hochmodernen, geräumigen und leistungsstarken Konkurrenten ins Rennen. Wir werfen einen Blick auf den „verbotenen“ Amerikaner und analysieren, was uns in Deutschland entgeht.

Das Wichtigste in Kürze

Merkmal
Daten (GMC Acadia 2025)
Status in DE
Nicht offiziell erhältlich
Motor
2,5-Liter-Vierzylinder-Turbo
Leistung
328 PS
Sitzplätze
7 oder 8
Besonderheit
Optionales „Super Cruise“-Autobahnsystem
Konkurrenten (DE)
Audi Q7, BMW X5, Kia Sorento
US-Preis (Basis)
ab ca. 44.000 $

Das Konzept: Größer, stärker, luxuriöser

Der neue Acadia ist im Vergleich zu seinem Vorgänger in allen Dimensionen gewachsen. Er ist 27 cm länger und 11 cm höher, was ihn von einem Mid-Size-Crossover zu einem echten Full-Size-SUV macht und nun eine vollwertige dritte Sitzreihe ermöglicht.

Das Außendesign: Ein Hauch von Truck-DNA

Das Design ist typisch GMC: kantig, aufrecht und selbstbewusst. Die Front erinnert an die großen Pick-up-Trucks der Marke wie den Sierra und verleiht dem Acadia eine imposante Präsenz. Je nach Ausstattungslinie – vom luxuriösen „Denali“ bis zum offroad-orientierten „AT4“ – variiert der Look von elegant bis robust.

Das Cockpit: Der riesige 15-Zoll-Bildschirm als neues Zentrum

Der Innenraum wurde komplett neugestaltet und wird von einem serienmäßigen, portraitorientierten 15-Zoll-Touchscreen dominiert, der auf Google Built-in basiert. Darunter befindet sich ein ebenfalls serienmäßiges 11-Zoll-Digitalinstrument. Die Materialqualität und Verarbeitung sollen laut ersten US-Tests auf einem sehr hohen Niveau liegen und den Premium-Anspruch unterstreichen.

Der neue Antrieb: Downsizing auf amerikanische Art

Was leistet der neue 2,5-Liter-Turbomotor?

GMC verabschiedet sich vom V6-Saugmotor und setzt auf einen modernen 2,5-Liter-Vierzylinder-Turbomotor. Dieser leistet beeindruckende 328 PS und liefert ein Drehmoment von 442 Nm. Gekoppelt an eine 8-Stufen-Automatik, soll er mehr Leistung bei besserer Effizienz bieten als der alte V6. Frontantrieb ist Standard, Allradantrieb optional.

AT4 und Denali: Die zwei Charaktere des Acadia

  • AT4: Die Offroad-Version mit höhergelegtem Fahrwerk, All-Terrain-Reifen und einem speziellen Allradsystem mit Doppelkupplung an der Hinterachse (Torque Vectoring).
  • Denali: Die Luxus-Version mit Chrom-Akzenten, perforierten Ledersitzen, Head-up-Display und einem Bose-Premium-Soundsystem.

Preise und Ausstattungsvarianten in den USA

Was kostet der neue GMC Acadia (2025)?

Der Acadia ist preislich unterhalb von Cadillac, aber über Chevrolet positioniert. Die Preise in den USA starten bei rund $44.000 USD für die Basisversion „Elevation“. Die AT4- und Denali-Versionen beginnen bei ca. $52.000 bzw. $56.000 USD.

Sicherheit im Check: Super Cruise und die IIHS-Bewertung

Super Cruise: GMs Antwort auf den Autobahn-Piloten

Ein Highlight des neuen Acadia ist die Verfügbarkeit von Super Cruise. Dies ist GMs hochgelobtes teilautonomes Fahrsystem, das auf geeigneten, kartierten Autobahnen in den USA und Kanada freihändiges Fahren, einschließlich automatischer Spurwechsel, ermöglicht. Es gilt als eines der besten Systeme auf dem Markt.

Wie sicher ist der Acadia? (Erwartete IIHS-Bewertung)

Ein offizielles Crashtest-Ergebnis vom amerikanischen IIHS für den brandneuen Acadia liegt noch nicht vor (Stand Juli 2025). Der technisch eng verwandte Chevrolet Traverse hat jedoch in der Vergangenheit gute Bewertungen erhalten, und es wird erwartet, dass der neue Acadia auf ein „Top Safety Pick“-Rating abzielt.

Zuverlässigkeit und Garantie

Was sagen US-Zuverlässigkeitsstudien wie J.D. Power zur Marke GMC?

In den umfangreichen Zuverlässigkeitsstudien von J.D. Power rangiert die Marke GMC traditionell im Mittelfeld. Die Marke gilt als solide, erreicht aber oft nicht die Spitzenwerte japanischer Hersteller. Der TÜV-Report führt GMC mangels Relevanz in Deutschland nicht.

Die wichtigsten Konkurrenten im Vergleich

GMC Acadia vs. Ford Explorer & Kia Telluride: Der Kampf in den USA

Dies sind die direkten Rivalen. Der Kia Telluride gilt als Maßstab für Design und Preis-Leistung, der Ford Explorer punktet mit sportlichen ST-Versionen. Der neue Acadia will mit seinem riesigen Bildschirm, dem Super-Cruise-System und einem hochwertigen Innenraum überzeugen.

Wie würde sich der Acadia gegen einen Audi Q7 oder Kia Sorento schlagen?

Ein Audi Q7 ist in puncto Materialanmutung im Detail und Fahrwerks-Perfektion immer noch eine Klasse für sich. Gegen einen Kia Sorento würde der Acadia mit mehr Platz und dem potenteren Motor punkten, wäre aber nach einem Import deutlich teurer.

Logische Brücken: Amerikanische SUVs in Deutschland

Warum gibt es Marken wie GMC nicht in Deutschland?

General Motors hat sich mit dem Verkauf von Opel aus dem europäischen Massenmarkt zurückgezogen. Die Marke GMC ist zu stark auf die nordamerikanischen Bedürfnisse (große Abmessungen, Fokus auf Benzinmotoren) zugeschnitten, als dass ein Vertrieb in der Nische des deutschen Marktes wirtschaftlich rentabel wäre.

Fazit: Ein beeindruckender Allrounder für den falschen Markt

Der neue GMC Acadia (2025) ist ein rundum gelungenes Paket. Er ist geräumig, leistungsstark, technologisch modern und optisch ansprechend.

Vor- und Nachteile

Vorteile (Pros)
Nachteile (Cons)
✅ Riesiger und moderner Innenraum mit 15-Zoll-Display
❌ Kein offizieller Verkauf oder Service-Netz in Deutschland
✅ Verfügbarkeit des fortschrittlichen Super Cruise-Systems
❌ Import ist teuer und kompliziert
✅ Leistungsstarker und moderner Turbomotor
❌ Kein Hybrid- oder Dieselantrieb verfügbar
✅ Echte Offroad-Fähigkeiten in der AT4-Version
❌ Zuverlässigkeit der Marke laut Studien nur durchschnittlich
✅ Geräumige dritte Sitzreihe
❌ Hoher Verbrauch für europäische Verhältnisse zu erwarten

Urteil des Redakteurs

Wäre der GMC Acadia in Deutschland erhältlich, wäre er eine äußerst interessante Alternative im Segment der großen Familien-SUVs. Er schließt die Lücke zwischen pragmatischen Modellen wie dem Kia Sorento und den teuren deutschen Premium-Angeboten. Besonders die Kombination aus Platz, moderner Technik (Super Cruise, Google Built-in) und einem robusten Auftritt ist attraktiv. So bleibt er ein faszinierender, aber für uns unerreichbarer Blick auf den amerikanischen Mainstream – und der ist, wie der Acadia beweist, verdammt gut geworden.

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