In den USA ist er ein absoluter Bestseller, der Ford-Händlern aus den Händen gerissen wird. In Deutschland ist er offiziell nicht einmal erhältlich: der Ford Maverick. Dieser kompakte Pickup basiert nicht auf einem robusten Leiterrahmen wie sein großer Bruder Ranger, sondern auf einer Pkw-Plattform (ähnlich dem Ford Focus/Kuga) und ist serienmäßig mit einem extrem sparsamen Hybridantrieb ausgestattet. Für das Modelljahr 2025 hat Ford ihm nun ein umfassendes Facelift spendiert. Wir analysieren den amerikanischen Geniestreich, den viele sich auch für deutsche Straßen wünschen würden.
Das Wichtigste in Kürze
Merkmal | Daten (Ford Maverick 2025) |
Status in DE | Nicht offiziell erhältlich |
Motor (Standard) | 2,5-Liter-Vollhybrid (FHEV) |
Leistung (Hybrid) | 191 PS |
Konstruktion | Selbsttragende Karosserie (Unibody) |
Sicherheitsbewertung | Gut/Akzeptabel (IIHS) |
Konkurrenten (DE) | Keine direkten, am ehesten VW Caddy Pickup (alt) |
US-Preis (Basis) | ab ca. 26.000 $ |
Das Konzept: Ein Crossover mit Ladefläche – die clevere Alternative
Der Erfolg des Maverick liegt in seinem einzigartigen Konzept: Er bietet die Fahreigenschaften und den Komfort eines Kompakt-SUVs, kombiniert mit der Praktikabilität einer offenen Ladefläche.
Das Außendesign: Kompakt, praktisch, gut
Das Design ist einfach, ehrlich und funktional. Mit einer Länge von knapp über 5 Metern ist er deutlich kompakter als ein Ford Ranger und passt somit auch in normale Parklücken. Das Facelift für 2025 bringt eine neu gestaltete Front mit einem größeren Kühlergrill und schlankeren Scheinwerfern, die ihn moderner und hochwertiger erscheinen lassen.
Das Interieur-Update 2025: Endlich Premium-tauglich?
Die größte Schwäche des bisherigen Maverick – der etwas billig wirkende Innenraum – wurde mit dem Facelift behoben. Ein riesiger 13,2-Zoll-Infotainment-Bildschirm ersetzt das alte 8-Zoll-Display und bringt das Cockpit technologisch auf den neuesten Stand. Neue, hochwertigere Materialien und Farbthemen verbessern die Anmutung erheblich.
Die Antriebe: Hybrid jetzt auch mit Allrad
Der serienmäßige Hybrid: Effizienz-Champion
Der serienmäßige Antrieb ist ein 2,5-Liter-Vollhybrid mit einer Systemleistung von 191 PS. Seine größte Stärke ist der extrem niedrige Verbrauch, der in der Praxis oft bei nur 6-7 l/100km liegt. Die größte Neuerung für 2025: Der Hybrid ist nun optional mit Allradantrieb (AWD) erhältlich, was ihn für winterliche Regionen deutlich attraktiver macht.
Der optionale EcoBoost: Mehr Leistung und Anhängelast
Für mehr Leistung und eine höhere Anhängelast von bis zu 1,8 Tonnen gibt es optional einen 2,0-Liter-EcoBoost-Turbobenziner mit 250 PS und Allradantrieb.
Preise und Ausstattungsvarianten in den USA
Was kostet der Ford Maverick (2025)?
Ein Hauptgrund für den Erfolg ist der aggressive Preis. In den USA startet der Maverick XL Hybrid bei rund $26.000 USD. Selbst ein voll ausgestattetes Lariat-Modell bleibt oft unter $40.000 USD, was ihn zu einem echten Schnäppchen macht.
Sicherheit im Check: Die Bewertungen des IIHS
Gute, aber keine perfekte Bewertung für den Maverick
Im Crashtest des amerikanischen Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) schneidet der Maverick insgesamt gut ab. Er erhielt in vielen Kategorien die Bestnote „Good“. Im aktualisierten Frontalaufpralltest mit moderater Überlappung gab es jedoch nur die Note „Marginal“ (ausreichend) für den Schutz der Fondpassagiere. Insgesamt gilt er als sicheres Fahrzeug, erreicht aber nicht die Top-Bewertungen mancher Pkw-Modelle.
Zuverlässigkeit und Garantie
Was sagen US-Zuverlässigkeitsstudien zur Zuverlässigkeit?
In den renommierten Studien von Consumer Reports erhält der Ford Maverick eine überdurchschnittliche Zuverlässigkeitsbewertung, insbesondere die Hybrid-Version wird als sehr solide gelobt. Dies bestätigt den guten Ruf der Ford-Hybridtechnologie.
Die Zuverlässigkeit von Ford im deutschen TÜV-Report-Kontext
Während der Maverick hier nicht geführt wird, zeigt der deutsche TÜV-Report für Ford-Modelle wie den Focus oder Kuga, auf deren Plattform der Maverick basiert, oft ein gemischtes Bild mit durchschnittlichen Ergebnissen. Die spezifische Technik des Maverick scheint jedoch, laut US-Quellen, sehr robust zu sein.
Die wichtigsten Konkurrenten im Vergleich
Ford Maverick vs. Hyundai Santa Cruz: Das Duell der Crossover-Pickups
Der Hyundai Santa Cruz ist der einzige direkte Konkurrent in den USA. Er ist extravaganter designt und bietet ein sportlicheres Fahrgefühl, ist aber oft teurer und im Innenraum weniger praktisch. Der Maverick ist das pragmatischere und preiswertere Auto.
Warum ist der Maverick die bessere Wahl als ein großer Ranger für die Stadt?
Für europäische Verhältnisse wäre der Maverick ideal: Er ist wendig genug für die Stadt, sparsam im Verbrauch und bietet dennoch genug Ladefläche für Hobbys, Gartenabfälle oder den Baumarkt-Einkauf – ohne die Nachteile eines riesigen, durstigen Leiterrahmen-Pickups.
Logische Brücken: Pickups in Deutschland
Warum gibt es den Maverick nicht in Deutschland?
Ford argumentiert, dass die Produktionskapazitäten in den USA vollständig ausgelastet sind und die Homologation für Europa zu teuer wäre. Zudem befürchtet man eine Kannibalisierung des profitableren Ford Ranger.
Fazit: Ein Geniestreich für den falschen Markt
Der Ford Maverick (2025) ist eines der durchdachtesten und marktgerechtesten Autos der letzten Jahre – leider nur für den amerikanischen Markt.
Vor- und Nachteile
Vorteile (Pros) | Nachteile (Cons) |
✅ Extrem sparsamer und zuverlässiger Hybridantrieb | ❌ Kein offizieller Verkauf oder Service-Netz in Deutschland |
✅ Sehr günstiger Anschaffungspreis (in den USA) | ❌ Import wäre aufgrund von Steuern und Homologation sehr teuer |
✅ Hohe Praktikabilität im Alltag (FLEXBED™, Größe) | ❌ Sicherheitsbewertung (IIHS) ist gut, aber nicht perfekt |
✅ Pkw-ähnlicher Fahrkomfort | ❌ Geringere Anhängelast und Offroad-Fähigkeit als ein Ranger |
✅ Deutlich aufgewerteter Innenraum im 2025er-Modell | ❌ Kein Diesel oder leistungsstarker Hybrid verfügbar |
Urteil des Redakteurs
Der Ford Maverick wäre in Deutschland ein garantierter Erfolg. Er füllt eine Lücke, von der viele nicht wussten, dass sie existiert: die des kompakten, unkomplizierten und extrem sparsamen Nutzfahrzeugs für den privaten Gebrauch. Das Facelift für 2025 behebt die größte Schwäche, den Innenraum, und macht ihn noch begehrenswerter. So bleibt er ein frustrierender Blick über den Atlantik auf ein Auto, das perfekt in unsere Zeit passen würde. Ein Sieg der Vernunft, der uns leider verwehrt bleibt.
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