Ford Expedition (2025) Test: Alle Fakten

Auf dem nordamerikanischen Markt der Full-Size-SUVs tobt ein Kampf der Giganten, den Ford mit dem Expedition seit Jahrzehnten mit anführt. Für das Modelljahr 2025 schickt Ford eine komplett neue, radikal modernisierte Generation ins Rennen, die mit neuem Design, einem riesigen Display und mehr Offroad-Fähigkeiten punkten soll. Doch während sein Hauptkonkurrent, der Chevrolet Tahoe, gelegentlich über Importeure nach Deutschland findet, bleibt der Expedition hierzulande ein nahezu unbekannter Exot. Wir analysieren den neuen Riesen aus den USA.

Das Wichtigste in Kürze

Merkmal
Daten (Ford Expedition 2025)
Status in DE
Nicht offiziell erhältlich
Motor
3,5-Liter-V6-Biturbo (EcoBoost)
Leistung
400 PS (Standard) / 440 PS (High-Output)
Sitzplätze
Bis zu 8
Sicherheitsbewertung
Vorgänger „Marginal“ (ausreichend) beim IIHS
Konkurrenten (DE)
Mercedes-Benz GLS, BMW X7
US-Preis (Basis)
ab ca. 65.000 $

Das Konzept: Ein radikaler Wandel in Design und Technologie

Der neue Expedition bricht optisch und technologisch mit seinem eher zurückhaltenden Vorgänger.

Das Außendesign: Moderner, aggressiver, präsenter

Das Design ist deutlich aggressiver geworden. Ein vergrößerter Kühlergrill, schmale LED-Scheinwerfer und eine muskulösere Linienführung verleihen dem neuen Expedition einen selbstbewussten und modernen Auftritt, der sich nicht mehr verstecken muss.

Das Cockpit: Die Revolution mit dem 24-Zoll-Panoramadisplay

Die größte Neuerung ist der Innenraum. Optional ist ein riesiger, 24 Zoll breiter Panoramabildschirm erhältlich, der das digitale Kombiinstrument und den Infotainment-Screen zu einer Einheit verschmelzen lässt. Das System läuft mit der neuesten Ford-Software und hebt das digitale Erlebnis auf ein neues Level.

Der Antrieb: Bewährter EcoBoost-V6 ohne Hybrid-Option

Entgegen vieler Gerüchte verzichtet Ford zum Start des neuen Expedition auf einen Hybrid-Antrieb.

Was leistet der 3,5-Liter-Biturbo-Motor?

Unter der Haube arbeitet der bewährte 3,5-Liter-EcoBoost-V6-Biturbo in zwei Leistungsstufen:

  • Standard: 400 PS und 650 Nm Drehmoment.
  • High-Output: 440 PS und 691 Nm Drehmoment (für Platinum und Tremor). Gekoppelt an eine 10-Stufen-Automatik, bietet der Motor souveräne Fahrleistungen und eine beeindruckende Anhängelast von bis zu 4,3 Tonnen.

Neu für 2025: Die Tremor-Version für hartes Gelände

Die bisherige „Timberline“-Version wird durch die neue „Tremor“-Ausstattung ersetzt. Sie ist kompromisslos auf Offroad-Fähigkeiten ausgelegt, mit höherer Bodenfreiheit, All-Terrain-Reifen, robusten Unterfahrschutzplatten und einem speziell abgestimmten Fahrwerk.

Preise und Ausstattungsvarianten in den USA

Was kostet der neue Ford Expedition (2025)?

Der neue Expedition ist preislich im oberen Segment angesiedelt. Die Preise in den USA starten bei rund $65.000 USD für die Basisversion. Ein voll ausgestattetes Platinum-Modell oder die Tremor-Version können die Marke von $86.000 USD überschreiten.

Sicherheit im Check: Die große Schwachstelle?

Die „Marginal“-Bewertung des Vorgängers im IIHS-Crashtest

Hier liegt ein potenzieller Schwachpunkt. Der Vorgänger des Expedition erhielt in den aktualisierten Frontal-Crashtests des amerikanischen Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) nur eine „Marginal“ (ausreichende) Bewertung. Es bleibt abzuwarten, ob Ford die Karosseriestruktur für das neue Modell entscheidend verbessert hat. Ein Euro NCAP-Test existiert nicht.

Welche Assistenzsysteme sind an Bord? (BlueCruise)

Der Expedition ist mit Fords teilautonomen Autobahn-Assistenten „BlueCruise“ erhältlich, der freihändiges Fahren auf kartierten Strecken ermöglicht.

Zuverlässigkeit und Garantie

Was sagen US-Zuverlässigkeitsstudien zur Zuverlässigkeit?

In den Studien von J.D. Power und Consumer Reports rangiert der Ford Expedition traditionell im Mittelfeld. Die Zuverlässigkeit wird als durchschnittlich bewertet. Während die Grundkonstruktion als robust gilt, kann die komplexe Elektronik (besonders bei den EcoBoost-Motoren) gelegentlich zu Problemen führen. Der deutsche TÜV-Report führt das Modell nicht.

Die wichtigsten Konkurrenten im Vergleich

Ford Expedition vs. Chevrolet Tahoe: Das ewige Duell der US-Giganten

Der Chevrolet Tahoe ist der Hauptkonkurrent. Er punktet mit optionalen V8-Motoren und einem oft als noch geräumiger empfundenen Innenraum. Der Expedition kontert mit seinem modernen Cockpit und der höheren Anhängelast.

Wie würde sich der Expedition gegen einen Mercedes GLS schlagen?

Ein Mercedes GLS ist im Innenraum noch luxuriöser, bietet eine höhere Verarbeitungsqualität und ein überlegenes Fahrwerk. Der Expedition ist das robustere, geräumigere und praktischere „Arbeitstier“ im Luxus-Gewand.

Logische Brücken: Amerikanische SUVs in Deutschland

Warum gibt es den Expedition nicht in Deutschland?

Der Hauptgrund ist die schiere Größe und das Fehlen von für Europa passenden Motoren. Ein großer SUV mit einem durstigen V6-Biturbo-Benziner ist auf dem deutschen Markt, der von Effizienz und CO2-Besteuerung geprägt ist, kaum verkäuflich.

Fazit: Ein beeindruckender Riese mit Fragezeichen

Der neue Ford Expedition (2025) ist ein technologisch und optisch beeindruckender Schritt nach vorn.

Vor- und Nachteile

Vorteile (Pros)
Nachteile (Cons)
✅ Riesiger und hochmoderner Innenraum mit optionalem 24-Zoll-Display
❌ Kein offizieller Verkauf oder Service-Netz in Deutschland
✅ Sehr hohe Anhängelast und souveräner V6-Motor
❌ Fragwürdige Sicherheitsbewertung des Vorgängers (IIHS)
✅ Echte Offroad-Fähigkeiten in der Tremor-Version
❌ Zuverlässigkeit laut Studien nur durchschnittlich
✅ Verfügbarkeit des fortschrittlichen BlueCruise-Systems
❌ Gigantische Außenmaße, absolut unpraktisch für Europa
✅ Sehr geräumige dritte Sitzreihe (besonders als MAX)
❌ Kein Hybrid-Antrieb verfügbar

Urteil des Redakteurs

Der Ford Expedition (2025) ist ein faszinierendes Fahrzeug, das perfekt auf die Weiten und Anforderungen des nordamerikanischen Marktes zugeschnitten ist. Das neue Cockpit ist ein Highlight, und die Tremor-Version macht ihn zu einem echten Abenteurer. Für den deutschen Markt bleibt er jedoch ein unerreichbarer Traum. Seine Größe, sein Verbrauch und vor allem die fragliche Sicherheitsperformance des Vorgängers machen einen teuren Import zu einem riskanten Unterfangen. Ein beeindruckender Gigant, der aber besser in seiner Heimat bleibt.

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