Acura ZDX (2025) Test: Das ist neu

Acura, die Nobelmarke von Honda, wagt den Schritt in die Elektromobilität. Das erste rein elektrische Modell trägt einen legendären Namen: ZDX. Doch unter der eleganten Hülle des für 2025 komplett neuen Crossovers steckt eine Überraschung. Statt auf hauseigene Honda-Technik zu setzen, basiert der ZDX auf der Ultium-Plattform des Erzrivalen General Motors und ist damit ein enger Verwandter des Cadillac Lyriq. Wir analysieren dieses ungewöhnliche Joint-Venture, das dem deutschen Markt vorenthalten wird.

Das Wichtigste in Kürze

Merkmal
Daten (Acura ZDX Type S, 2025)
Status in DE
Nicht offiziell erhältlich
Antrieb
Zwei Elektromotoren (Allrad)
Leistung
ca. 373 kW (500 PS)
Batteriekapazität
102 kWh (nutzbar)
Reichweite (EPA)
bis zu 463 km
Sicherheitsbewertung
Erwartet Gut (IIHS)
Konkurrenten (DE)
BMW iX, Audi Q8 e-tron
US-Preis (Type S)
ab ca. 75.000 $

Design und Innenraum: Eigenständig, aber mit Kompromissen

Das Außendesign: Inspiriert von der „Precision EV“-Studie

Das Design des ZDX ist eigenständig und folgt Acuras aktueller „Precision Crafted Performance“-Linie. Die scharfen Kanten, der geschlossene „Diamond Pentagon“-Grill und die schmalen LED-Scheinwerfer verleihen ihm einen sportlichen und aggressiven Look, der sich klar vom Cadillac Lyriq unterscheidet.

Das Cockpit: Google Built-in trifft auf GM-Schalter

Im Innenraum findet sich ein modernes, fahrerorientiertes Cockpit mit einem 11-Zoll-Digitaltacho und einem 11,3-Zoll-Touchscreen mit serienmäßigem Google Built-in. Wie amerikanische Tester von MotorTrend anmerken, ist die Integration jedoch nicht perfekt: Viele Schalter und Hebel, wie der Blinkerhebel oder die Fensterheber, wurden unverändert von General Motors übernommen und fühlen sich nicht so hochwertig an, wie man es von einem Acura erwartet.

Antrieb, Reichweite und Ladeleistung: Die Ultium-Plattform

A-Spec und die 500 PS starke Type S-Version

  • A-Spec: Die Basisversion ist mit Heckantrieb (342 PS) oder Allradantrieb (459 PS) erhältlich.
  • Type S: Das sportliche Topmodell leistet mit zwei Motoren rund 500 PS und verfügt über ein adaptives Luftfahrwerk, eine Brembo-Bremsanlage und 22-Zoll-Räder.

Wie weit kommt der ZDX wirklich?

Alle Versionen nutzen die große 102-kWh-Batterie aus der Ultium-Plattform. Die maximale Reichweite liegt bei der heckgetriebenen A-Spec-Version bei bis zu 523 km (nach der strengen US-Norm EPA). Die Ladeleistung beträgt bis zu 190 kW, was gut, aber nicht spitze ist.

Preise und Ausstattungsvarianten in den USA

Was kostet der Acura ZDX (2025) in seinem Heimatmarkt?

Der ZDX ist im Premium-Segment positioniert:

  • A-Spec (Heckantrieb): ab ca. 66.000 USD
  • Type S (Allrad): ab ca. 75.000 USD

Sicherheit im Check: Die erwartete IIHS-Bewertung

Welche Assistenzsysteme sind an Bord?

Der ZDX ist serienmäßig mit dem „AcuraWatch 360+“-System ausgestattet, das eine Vielzahl von Assistenzsystemen umfasst. Ein offizielles Crashtest-Ergebnis vom amerikanischen IIHS für das brandneue Modell liegt noch nicht vor, aber sein Plattform-Bruder Cadillac Lyriq hat eine „Top Safety Pick“-Bewertung erhalten, was auch für den ZDX ein hohes Sicherheitsniveau erwarten lässt.

Zuverlässigkeit und Garantie

Was sagen US-Zuverlässigkeitsstudien zur Marke Acura und zur Ultium-Plattform?

Acura genießt einen exzellenten Ruf in Sachen Zuverlässigkeit und belegt in den Studien von J.D. Power regelmäßig Spitzenplätze. Die Ultium-Plattform von GM ist noch relativ neu, hat in ersten Erhebungen aber eine durchschnittliche Zuverlässigkeit gezeigt. Hier trifft also japanische Marken-Zuverlässigkeit auf amerikanische Großserien-Technik.

Die wichtigsten Konkurrenten im Vergleich

Acura ZDX vs. Cadillac Lyriq: Das Duell der ungleichen Brüder

Der Cadillac Lyriq ist das auf Luxus und Komfort ausgelegte Fahrzeug mit einem extravaganten Design. Der Acura ZDX ist das sportlichere, fahraktivere Pendant, das, wie der ADAC bei ähnlichen Vergleichen feststellt, eher auf den Fahrer als auf den Passagier zugeschnitten ist.

Logische Brücken: Warum Acura in Europa scheiterte

Die gescheiterte Europa-Strategie von Honda’s Nobelmarke

Acura hat in der Vergangenheit mehrfach versucht, in Europa Fuß zu fassen, ist aber gescheitert. Die Gründe sind vielfältig: das fehlende Markenimage, eine nicht auf den europäischen Geschmack zugeschnittene Modellpalette und die extrem starke Konkurrenz durch die deutschen Premium-Hersteller.

Fazit: Ein interessantes Experiment

Der Acura ZDX ist ein ungewöhnliches, aber faszinierendes Fahrzeug, das zeigt, wie tief Kooperationen in der modernen Automobilwelt gehen.

Vor- und Nachteile

Vorteile (Pros)
Nachteile (Cons)
✅ Hohe erwartete Zuverlässigkeit der Marke Acura
❌ Kein offizieller Verkauf oder Service-Netz in Deutschland
✅ Sportliches Design und fahraktive Auslegung
❌ Basiert auf GM-Technik, keine reine Honda/Acura-Entwicklung
✅ Hohes erwartetes Sicherheitsniveau
❌ Innenraum teils mit GM-Teilen, die nicht zum Premium-Anspruch passen
✅ Starke Performance, besonders als Type S
❌ Import wäre wirtschaftlich nicht sinnvoll
✅ Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (in den USA)
❌ Ladeleistung ist gut, aber nicht auf 800V-Niveau

Urteil des Redakteurs

Der Acura ZDX ist ein Auto, das eine spannende Frage aufwirft: Kann man die zuverlässige Seele einer japanischen Marke mit der modernen Elektro-Plattform eines amerikanischen Giganten erfolgreich kreuzen? Das Ergebnis ist ein sehr kompetenter und attraktiver Elektro-SUV. Für Puristen mag die GM-Basis ein Makel sein. Für uns in Europa bleibt der ZDX ein interessanter, aber unerreichbarer Blick auf die pragmatische Seite der globalen Automobilindustrie.

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